Bericht von unseren Mölkkys
Drei mal ist wohl nicht nur Bremer Recht, jetzt gilt es auch für Wildeshausen!
Die Wild Mölkkys vom Wilde Boule Pétanque Club Wildeshausen haben zum 3. Mal in Folge die Hamburger Beachmölkky Meisterschaft gewonnen.
Die 1. Herren Mannschaft, bestehend aus Tim Fischer, Tobias Wachtendorf und Kapitän Björn Hugler, setzten sich erneut unter 8 Teams als Sieger durch.
Dabei sah es zwischenzeitlich so aus, als wäre das Halbfinale nicht erreichbar. Auf dem herausfordernden Untergrund tat sich das Team sehr schwer. Auf dem tiefen Sand fallen die Hölzer nun einmal anders als auf dem Bouleplatz.
Doch zeigten die Wild Mölkkys, dass sich das Training auf dem Bouleplatz im Krandel gelohnt hat und bewiesen einmal mehr, daß sie eine gute Turniermannschaft sind. Nach der Gruppenphase, in der jeder gegen jeden spielte, zogen sie letztlich souverän als Zweite ins Halbfinale ein. Hier erwartete sie ein starker Gegner aus Berlin, der bereits bei Welt- und Deutschen Meisterschaften Top 30 Ergebnisse eingefahren hatten.
Das stark von Taktik geprägte Spiel entwickelte sich zu einem wahren Krimi und zog sich über eine Stunde hin mit dem besseren Ende für die Jungs aus Wildeshausen. Wie schon in der Gruppenphase war es der stark aufspielende Björn Hugler, der die wichtigen Punkte holte und den Einzug ins Endspiel ermöglichte.
Im Finale zeigte das Team seine ganze Klasse und machte kurzen Prozess mit dem Gegner. Ganz der Tradition der letzten Turniere, war es wieder einmal Tobias Wachtendorf der mit dem letzten Wurf den Turniersieg dingfest machte.
Mölkky kommt aus Finnland, wo das Trio auch zum ersten Mal damit in Berührung kam. „Als Jugendliche sind wir nach Finnland gereist und das hat sich bis ins Erwachsenen-Alter fortgesetzt“, erzählt Fischer. Die Spieler treten in der Regel in Dreier-Teams an und versuchen im Wechsel mit der anderen Mannschaft, mit einem rund 22 Zentimeter langen Wurfholz, dem Mölkky, etwa 15 Zentimeter hohe Spielhölzer aus einer Entfernung von 3,50 Metern umzuwerfen. Die Spielhölzer sind mit Zahlen von eins bis zwölf gekennzeichnet. Das sind die Punkte, die erzielt werden, wenn man eines der jeweiligen Hölzer so trifft, dass es umfällt. Wenn man mehrere Hölzer auf einmal umwirft, gibt es ebenfalls Punkte, aber nur so viele, wie auch Hölzer gefallen sind. Nach jedem Wurf werden sie genau an der Stelle wieder aufgestellt, an der sie gelandet sind – also anders als zum Beispiel Kegel oder Bowling-Pins. Beide Teams spielen auf das gleiche Feld. Die erste Mannschaft, die exakt 50 Punkte erreicht, gewinnt das Spiel. Wenn eine mehr Zähler erzielt, wird sie auf 25 Punkte zurückgesetzt. Wer dreimal hintereinander alle Spielhölzer verfehlt, scheidet aus.
Ob es das regelmäßige Training im Krandel oder die Erfahrung war, weiß man nicht, aber das Trio gehört offenbar zu den besten Mölkky-Spielern im Norden.
Aber ist Mölkky überhaupt ein Sport? „Wir sehen das schon so“, sagt Fischer. „Mit der Zeit lernt man die Taktik. Und da kommt es auf Kleinigkeiten an. Wichtig ist auch, zu sehen, was der Gegner macht.“ Wenn das andere Team beispielsweise noch sechs Punkte zum Sieg brauche, könne man das Spielholz mit der Nummer sechs so umhauen, dass es weit weg wieder aufgestellt werden muss und dementsprechend schwer zu treffen ist. „Ich muss gucken, wie ich das Spiel beenden will“, betont Fischer.
Zur Zeit wird jeden Donnerstagabend ab 18 Uhr auf dem Bouleplatz im Krandel trainiert. Wer interessiert ist, ist herzlich willkommen zum Zuschauen oder einfach mitmachen. Spielhölzer sind vorhanden.
Herzlichen Glückwunsch